Bericht (von Bettina)

In diesem Jahr war die Wettkampfplanung relativ einfach: eine gut ausgesuchte Veranstaltung im Sommer 15, nicht viele andere Wettkämpfe drum herum.

So standen also außer 2 Freiwasser-Schwimmrennen und der Erdinger Staffel in 2015 bei mir nur die Erlanger Mitteldistanz Anfang August auf dem Programm. Angedacht mal, um auch im Laufen eine etwas bessere Form vorweisen zu können. Dafür hatten wir ja auch das Trainingslager im April vorgesehen, aus dem ja dann bei mir aufgrund des linksseitigen Bänderrisses am Sprunggelenk nichts so richtig wurde (naja, außer eben Schwimmen im Pool mit Schiene und Poolbuoy…). Somit könnte ich mit dem "echten" Lauftraining eigentlich erst Ende Mai beginnen, was nicht zuviel Spielraum ließ. Aber zumindest das Radfahren war schon einiges früher möglich und lief auch recht gut, was einige von uns Solis bei einer (sehr heißen) Streckenbesichtigung in Erlangen 4 Wochen vor dem Renntag testen konnten.

So waren dann am Samstag vor dem Renntag alle Starter schon angereist: Sven, Frank & Susi, Georg & Steffi, Hendrik mit Familie und Norbert und ich. Christiane und Heiz, die ja direkt vor Ort wohnen, trafen wir also im Erlangener TV 1848 Stadium, um die Startunterlagen einzusammeln. Christianes Laune hielt sich in Grenzen, da sie aufgrund eines hartnäckigen Sommergrippen-infektes leider nicht starten konnte. Heinz war aber ganz guter Dinge, da er sich für die Kurzdistanz angemeldet und somit keinen allzu langen Renntag vor sich hatte. Nach einem sehr netten gemeinsamen Abendeßsen beim Italiener ging es dann gleich in die Falle, schließlich war ja auch ein relativ frühes Aufstehen um 6 Uhr angesagt, da der Start für 9 Uhr festgelegt war.

So ging es dann auch nach einer eher unruhigen Nacht für mich um 6 los, kurz frühstücken und rein in die Wettkampfsachen. Da der Start von Christianes und Heinz Wohnung nicht weit entfernt lag und wir alle Utensilien im Rucksack transportieren konnten, ging es mit den Rad direkt zum Start. Dort dann alles einchecken und vorbereiten. Wenn die Routine (nach 2 Jahren Vollprogrammpause) etwas abhanden gekommen ist, muss man über alle sonst selbstverständlichen Handgriffe 2mal nachdenken. Das macht natürlich nervös, ist aber nun mal so. Jedenfalls ich bekomme dieses "pre-race shivering" nie ganz weg.

Endlich war es dann soweit und wir konnten in die Fluten steigen. In Erlangen wird im extra für die Veranstaltung gesperrten Main-Donau Kanal geschwommen, was für ein wenig Strömung auf dem Hinweg der 2km Schleife sorgt. Nach dem recht pünktlichen Startschuss startete die Waschmaschine, zum Glück lief aber für mich alles recht reibungslos und ich konnte einen super Rhythmus finden, der mir dann eine solide 34:30 Schwimmzeit (inkl. steilem Ausstieg und 150m zur Zeitnahme-matte) bescherte.

Recht guter Dinge stieg ich aufs Rad und konnte noch grad so eine Dame vor mir mit sehr viel Druck auf der Pedale entschwinden sehen. Wie sich herausstellte, sollte diese auch die spätere Gewinnerin der MD werden! Auf dem Rad ging es mir wirklich gut. Das Aero-Trinksystem mit dem Trinkhalm direkt vor der Nase animiert zu ständiger Flüssigkeitszufuhr, was bei den eh schon warmen und weiterhin steigenden Temperaturen sehr wichtig war! Die Radstrecke war um eine Umleitung verlängert worden, diese befand sich gleich zu Beginn der ersten Runde. Dank des stabileren Laufradsatzes ging es flott dahin, doch einmal unachtsam - donnerte ich mit voller Fahrt über einen in der neuen Fahrbahn noch abgesenkten Kanaldeckel. Das Carbonmaterial krachte schrecklich und ein paar bange Sekunden dachte ich, gleich den Knall eines geplatzten Schlauches zu hören ... Doch nochmal Glück gehabt!! Alles hielt und ich konnte es weiter laufen lassen!!! Die Radstrecke lag mir sehr, ich konnte fast alles auf dem großen Blatt fahren, nur in der 2. Runde ließ ein bisschen die Kraft am 2. Anstieg nach und ich musste runterschalten. Dann noch einmal über den Main-Donau-Kanal und es ging nach gut 82 km wieder Richtung Wechselzone.

Dort durfte man den Helfern sein Rad abgeben und musste mit dem Laufbeutel zum Wechselzelt. Oh je! Das war schonmal alles recht eierig. Nach dem Wechsel ging es gleich auf das unangenehmste Stück der Laufstrecke, ca. 1 km entlang des Kanals auf staubtrockenem Weg in praller Sonne. So läuft man dann ins Station, vorbei am Zielkanal ... sammelt sein erstes Laufbändchen von vieren ein ... und wieder 11 Stufen hoch aus dem Stadion an die Kanalstrecke. Von dort aus gleich zur nächsten "Schwach"stelle: der Kanalbrücke. Sven meinte schon vorher, dass sich das relativ unschön läuft, aber dann real nach den beiden Vordiszplinen fühlte sich die Steigung dort schon heftig an. Trotzdem ging es dann aber auf der Laufstrecke doch besser als gedacht. Zwar habe ich beim Laufen 7 Plätze bei den Damen verloren, aber ich konnte mein Rennen komplett durchlaufen, bis auf die Verpflegungsstation — dort bin ich im Schnellgang vorbei: Ein Wasser über den Kopf, ein Wasser ins Gesicht und etwas Cola getrunken! So und mit einem Gel zu Beginn des HM und nach der ersten Runde funktionierte die Verpflegung recht gut. Ganz toll war, das wir zum einen viele engagierte Supporter dabei hatten (tausend Dank an Norbert, Susi, Steffi und Christiane) und zum anderen, dass wir Starter untereinander uns immer auf den Runden gesehen und angefeuert haben — super! Team spirit ? !! 1h58min brauchte ich für meine 20km und bog dann in den ersehnten Zielkanal ein.

Tatsächlich überholte mich auf den letzten 50m dann wirklich noch eine Frau — somit auch der 3. Platz des AK Podiums — grrr!!!! Aber dass ich so prima klarkomme, hatte ich nicht erwartet. Somit zählt dann wirklich das prima Endergebnis von 5:12:16h (14./65 und 4. AK 40) und eine tolle Veranstaltung mit so vielen netten und wirklich hilfsbereiten Helfern, an der ich gern nochmal teilnehmen möchte!

Bericht (von Frank)

Nachdem ich im Februar im zweiwöchigen Trainingslager auf Lanzarote war, hatte ich mir gedacht, dass ich mit meiner guten Form doch irgendetwas anfangen musste. Von Bettina wusste ich, dass sie in Erlangen die Mitteldistanz macht und so habe ich mich ebenfalls dort für meine erste Mitteldistanz angemeldet. Das Schöne war, daß dort neben den Solis Bettina und Hendrik auch die Ex-Solis Christiane, Heinz, Georg und Sven am Start waren.

Die Vorbereitung lief so lala, mein "Sorgenkind" das Laufen machte mir Mühe, mit den üblichen (leichten) Knieproblemen, Oberschenkelkrämpfen und einer entzündeten Achillessehne. So kam ich denn in der Vorbereitung nur auf max 20 km in der Woche und die längste Distanz waren auch nur 14 km. Aber irgendwie meinte es der Triathlon-Gott gut mit mir und pünktlich zum Erlangen-Wochenende war ich "fit".

Am Samstag holten wir unsere Startunterlagen ab, dabei gab sogar 10 € fürs frühe Abholen zurück. Prima dachte ich mir, vor dem Start gibt es hier erst mal Geld :-) Im Anschluss lauschten wir der ziemlich trockenen und abschreckenden Wettkampfbesprechung, die insbesondere in der englischen Version ziemlich streng rüberkam: "Obey the german traffic rules!!!" Sollte ja kein Problem sein...
Anschliessend ging es zum Italiener zum gemeinsamen Abendessen :-)

Sonntag nahmen wir in Ruhe um 7:00 unser Frühstück im Hotel ein, radelten danach die 5 km zum Start und checkten ein. Etwas ungewohnt für mich waren die drei Beutel die obligatorisch waren: Radbeutel, Laufbeutel und Privatbeutel. Der Neo musste z.B. nach dem Schwimmen in den Radbeutel, nix mit locker an den Radplatz pfeffern. Auch gab es ein Wechselzelt, in dem Schuhe an- und Neos ausgezogen werden mussten.

Nach kurzem Einschwimmen fiel pünktlich um 9:05 der Startschuss für die erste Mitteldistanzgruppe. Am Anfang gab es etwas Prügelei, einer rammte mir seine Schulter ins Gesicht, aber alles im grünen Bereich. Es löste sich dann auch recht schnell auf. Die Hinstrecke ging gefühlt recht flott, zurück deutlich langsamer, was eventuell an der leichten Strömung im Kanal lag.

Aus dem Wasser rausgelaufen zum Wechselzelt, Neo aus, Startnummer an, Socken an, der Rest am Fahrrad. Etwas ungewohnt hier die helfenden Hände der Frauen im Zelt, die sich auch um die Beutel kümmerten. Ab zum Fahrrad gelaufen und rauf auf die Strecke. Im Vergleich zu einem Sprint- oder Olytriathlon ging hier recht viel Zeit in der Wechselzone verloren.

"Draussen" an der Radstrecke warteten unsere Supporter und feuerten uns an. Auf der ersten Radstrecke gab es noch recht viele Kurzdistanzstarter (die um 9:00 mit dem Schwimmen gestartet waren), so dass die Strecke recht voll war und Windschattenfahren nicht immer ganz zu vermeiden war. Irgendwie hatte sich eine Wespe auf meine Lenkerauflage verirrt, die sich dann auf meinen rechten Oberschenkel stürzte und mir einen Stich verpasste. Nach dem kurzen Schreckmoment ging es aber normal weiter.
Ich hatte mir vorgenommen recht viel zu essen, um später beim Laufen nicht wegen zu wenig Essen Probleme zu kriegen und futterte daher 2 Riegel und 2 Smoothies weg. Das Radfahren machte Spass, ein paar kleine Hügel waren dabei, aber die erste Runde ging gut durch.
Zu Beginn der zweiten Runde kam ich wieder an unseren Supportern vorbei und traf dann auf Bettina, die eine sehr gute Schwimmzeit hingelegt hatte. Die zweite Runde ging etwas langsamer, aber auch problemlos, so dass ich dann nach 2h 32min (Wechselzeit inklusive?) auf dem Rad zum Wechseln aufs Laufen einfuhr.

Auch hier wieder recht lange Laufwege und durchs Wechselzelt mit den netten "Damen" :-) Dann ging es auf die Laufstrecke, wo ich zu Beginn einen für mich sehr guten 5er Schnitt lief. Ab km 7 ging es jedoch deutlich abwärts, so dass sich mein Schnitt konstant und stetig von 5 auf 6 zu bewegte. Etwas schwerer als erwartet war die Waldstrecke, die einige Kurven und leichte Anstiege hatte. Dafür bot sie allerdings Schutz vor der inzwischen erstarkten Sonne (bis 29 Grad) Ich war froh, nach unter 2 h Laufen ohne Krampf oder ähnlichen Problemen in den Zielbereich einlaufen zu können und meine erste Mitteldistanz zu finishen :-)

Alles in allem eine schöne gut organisierte Veranstaltung die vor allem mit 130 € (ohne Startpass, mit wird es nochmal günstiger) sehr preiswert ist. Da die Rad- (85 km) und Laufdistanzen (20 km) etwas kürzer sind als bei einer "normalen" Mitteldistanz und die Strecken keine vielen Höhenmeter aufweisen, gehört der Triathlon sicherlich zu einer der leichteren Mitteldistanzen.
Sehr gefreut hat mich auch die Unterstützung durch meine Frau Susanne und das Anfeuerungsplakat von unserer "Leihtochter" Lilly :-)

Glückwunsch an Georg für seinen 2. AK Platz in der M AK 35 und an alle Finisher.
Glückwunsch auch an Sven, Bettina und Heinz für ihre etwas undankbaren aber dennoch tollen 4. AK Plätze.